
«Ich hinterfrage ständig alle und alles.»
Dezember 2020 / Interview und Text: Anna Maier / Fotos: Jean-Pierre Ritler
Nach einem schweren Arbeitsunfall und einer zweijährigen Rehabilitation landete Bruno Grossmann bei der Binelli Group. Obwohl von dem Unfall nur wenige wissen, prägte er das Leben des Innerschwyzers. Ein Leben, welches nie ein einfaches war. Die Geschichte eines Kämpfers.
33 Jahre steht er nun schon im Dienst der Gruppe, die Initialen sind dieselben – BG – bei der Firma wie auch bei ihm. Und trotzdem: Eine Symbiose habe es nie gegeben, hier wurde gearbeitet und bald ist damit fertig: «Im Herbst 2021 geht’s in Pension.» Gemischte Gefühle hege er, wenn er an den Wechsel in den nächsten Lebensabschnitt denke, «der einzige, welcher niemand lebend übersteht». Bruno Grossmanns Lippen deuten ein Lächeln an.
Er ist nicht der Typ, der ständig einen lustigen Spruch auf den Lippen hat. Vielmehr ist er jemand, der Gedanken wälzt, eigentlich ständig, und aber auch direkt ausspricht, was ihn beschäftigt. Dieser Charakterzug hat ihm in der Firma auch den Ruf eines eher etwas grummeligen Mitarbeiters eingebracht: «Ich bin direkt und «belle» manchmal auch, sage, was mich stört, das hört man nicht immer gerne.»
Aber wer könnte es ihm verdenken, wenn man seine Geschichte kennt? Sein Leben war bisher kein Spaziergang, eher eine anspruchsvolle Wanderung mit Wegen voller Geröll, welches man mühselig übersteigen muss. Aber Grossmann liebt das Wandern. Jedes Jahr legt er zusammen mit seiner Frau zu Fuss hunderte von Kilometern zurück, dieses Jahr sind es schon mehr als 600, so steht es auf seinem GPS-Gerät, «und wir sind noch nicht fertig, wollen dieses Jahr noch den Jura-Höhenweg beenden.»